Jeweils am letzten Mittwoch des Monats trifft sich der Literaturkreis in den Räumlichkeiten der Buchhandlung „Bücher Beckwermert“, Osnabrücker Str. 2, um sich über ein Romanwerk, das man zu Hause gelesen hat, mit anderen Interessierten auseinander zusetzen und zu diskutieren. Gelesen werden Werke von der Klassik bis zu aktuellen Romanen. Schauen Sie gern vorbei. Wir freuen uns auf Sie!
Der Hase mit den Bernsteinaugen: Das verborgene Erbe der Familie Ephrussi von Edmund de Waal zum Inhalt:
264 Netsuke, Miniatur-Schnitzereien aus Holz und Elfenbein aus Japan, liegen in der Vitrine des britischen Keramikkünstlers Edmund de Waal, Nachkomme der jüdischen Familie Ephrussi. Wie sie dorthin gelangten, erzählt de Waal in einem Erinnerungsbuch, das vom Paris der Belle Époque ins Wien des Fin de siècle führt und vom Tokio der 1950er Jahre über Odessa nach London. Die Ephrussi, einst an Reichtum und Einfluss den Rothschilds ebenbürtig, erlebten mit dem „Anschluss“ 1938 den Niedergang - ihr gesamtes Vermögen wurde arisiert. Eine außergewöhnliche Familiengeschichte, eine Wunderkammer, eine brillant geschriebene Erkundung über Besitz und Verlust, über das Leben der Dinge und die Fortdauer der Erinnerung.
November 2014 Die kleine Bijou von Patrick Modiano Zum Inhalt: Als die neunzehnjährige Thérèse im Menschengewühl der Metrostation Châtelet ihre verschollene Mutter wiederzuerkennen glaubt, stürzen die Erinnerungen an die Kindheit im Pariser Bois de Boulogne mit aller Macht auf sie ein. Wie in einem unheimlichen Traum jagt Thérèse der Gestalt hinterher und wird dabei selbst von den Bildern der Vergangenheit verfolgt. Ein Roman über den unauflösbaren Zusammenhang von Erinnerung und Gegenwart.
Oktober 2014 Land der roten Steine von Walter Kappacher Zum Inhalt: Die Canyons in den USA: eine Welt voller Einsamkeit und Stille. Wessely, ein Arzt aus dem Salzburger Land, bricht in die Vereinigten Staaten auf, um im Alter über seine Zukunft nachzudenken. Mit Everett, dem wortkargen Fahrer des Jeeps, dringt er immer tiefer in die Einsamkeit vor. Doch findet man das erhoffte neue Leben, wenn man nur aus dem alten aufbricht? Walter Kappacher hat einen Roman geschrieben, der ganz auf die Macht der Bilder und auf die Macht der Sprache vertraut, der Heimat und Fremde in eine überraschende und tiefe Beziehung setzt.Ein eindringlicher Roman des Büchner-Preisträgers über Alter, Altern und den Mut zu Lebensentscheidungen.
September 2014 Alexis Sorbas von Nikos Kazantzakis zum Inhalt: Ein belesener Engländer, der ein Bergwerk auf Kreta pachtet, um unter einfachen Menschen ein neues Leben zu beginnen, wird mit archaisch-grausamen Elementen der griechischen Kultur konfrontiert. Der Intellektuelle trifft auf einen ungebildeten, aber lebenserfahrenen Mann mit einem unverfälschten gesunden Menschenverstand.
August 2014
Auf Amerika von Bernd Schroeder Zum Inhalt:Ein Dorf kurz nach dem letzten Krieg. Ein Junge wächst in der Beengtheit der ländlichen Idylle auf. Sein einziger Vertrauter, der Knecht Veit, hat eine große Geschichte, man sagt, er sei in Amerika gewesen. Bernd Schroeder erzählt von Kindheit und Jugend und vom Aufbruch in eine neue Welt. Er entwirft das Porträt eines Dorfes und seiner Menschen, einer Vergangenheit, die langsam in Vergessenheit gerät.
Juli 2014
Licht von Christoph Meckel Zum Inhalt: Diese Geschichte eines Abschieds, der durch den Unfalltod der Geliebten unwiderruflich wird, ist vor allem die Geschichte einer Leidenschaft, in der Beruf und Alltag keinen Platz haben. In der Erinnerung des Ich-Erzählers ziehen die glücklichen Augenblicke des gemeinsamen Nichtstun wie Sommerwolken vorüber - die Ferien im Süden, die langen Nächte und die scheinbar endlosen Morgenstunden, die Spaziergänge, das Herumlungern auf der Terrasse, in den Cafes an der Küstenstraße, in den rauchigen Kneipen. Er spürt ihren nackten Körper, ihr regennasses Gesicht, die Düfte der Jahreszeiten in der Wiederkehr von Warten und Dasein. Meckel erzählt seine Liebesgeschichte, als wäre der Traum Wirklichkeit und die Wirklichkeit Traum - eine poetische Verzauberung.
Mai 2014 Madame Verona steigt den Hügel hinab von Dimitri Verhulst Zum Inhalt: Eines kalten Februarnachmittags entschließt sich Madame Verona, von ihrem Haus auf dem Hügel ins verschneite Dorf Oucwegne hinabzusteigen, um dort mit ihrem Hund auf den Tod zu warten. Soeben hat sie das letzte Holzscheit des Vorrats verfeuert, den ihr geliebter Mann für sie angelegt hatte, bevor er vor mehr als zwanzig Jahren starb. Aus ihren Rückblicken erfahren wir nicht nur, was sie zu diesem Entschluss gebracht hat, sondern auch, warum eine Kuh Bürgermeister von Oucwegne wurde, weshalb sich alle bei Rosetta Courthéoux im Dorfladen treffen und was die 40-Seelen-Gemeinde gegen den akuten Frauenmangel unternimmt.
April 2014
Weiße Nächte von Fjodor M. Dostojewski Zum Inhalt: Ein junger Mann trifft eines Nachts in St. Petersburg ein weinendes 17-jähriges Mädchen namens Nastenka. Voller Mitleid spricht er sie an, woraus eine Freundschaft und im Lauf der folgenden Nächte eine zarte Liebe entsteht. Sie treffen sich jede Nacht am selben Ort zur gleichen Zeit und sprechen über ihr bisheriges Leben. Er erzählt ihr von seinem einsamen Leben als Träumer und sie ihm von einer bis jetzt unerfüllten Liebe zu einem ehemaligen Untermieter ihrer Großmutter, mit dem sie damals sogar weglaufen wollte. Allerdings wollte er zuerst Geld verdienen, um ihr ein angenehmes Leben als seine Frau bieten zu können. Noch immer wartet sie sehnsüchtig auf die versprochene Rückkehr. Der junge Mann und Nastenka lernen sich in der Zwischenzeit immer besser kennen und schließlich lieben. Doch während seine Liebe immer stärker wird, muss sie sich entscheiden zwischen ihm und ihrer großen Liebe.
März 2014 Der Trafikant von Robert Seethaler Zum Inhalt:Österreich 1937: Der 17-jährige Franz Huchel verlässt seine Heimat im Salzkammergut. In Wien beginnt er eine Lehre in einer Trafik. Zu den Stammkunden gehört ein gewisser Sigmund Freud, der Franz von Anfang an fasziniert. Ebenso wie die Varietétänzerin Anezka. Doch die politischen Verhältnisse in Österreich stehen auf Sturm...
Februar 2014
Das Geräusch einer Schnecke beim Essen von Elisabeth Tova Bailey Zum inhalt:Durch eine Krankheit ist die Journalistin Elisabeth Bailey ans Bett gefesselt. Als sie von einer Freundin eine Topfpflanze geschenkt bekommt, unter deren Blättern eine Schnecke sitzt, beginnt sie diese zu beobachten. Nachts wird ihr neues Haustier aktiv, fährt seine Fühler aus, geht auf die Jagd und vollführt seltsame Rituale. Fasziniert beschäftigt sich Bailey mit Biologie und Kulturgeschichte der Schnecke und erfährt Verblüffendes über ein unterschätztes Lebewesen. Nun hat sie die Geschichte dieser besonderen Freundschaft aufgeschrieben - ein Buch der Entschleunigung und darüber, wie sich in einem kleinen Detail der Natur die Vielfalt des Lebens finden lässt.
Januar 2014
Wie wir verschwinden von Mirko Bonné. Zum Inhalt: Raymond erhält nach Jahrzehnten des Schweigens einen Brief seines todkranken Jugendfreundes Maurice, der ihn in die gemeinsam erlebte Vergangenheit zurückversetzt: nach Villeblevin, wo 1960 Albert Camus bei einem Autounfall ums Leben kam. Erinnerung an die eigene Jugend und das Sterben eines Idols verbinden sich zu einem ergreifenden Roman, der Mirko Bonné als einen der bedeutenden Autoren unserer Zeit zeigt.